Gesundheits- und Krankenpfleger: Wichtiges Bindeglied zwischen Arzt und Patient
Wer sich für eine Laufbahn als Gesundheits- und Krankenpfleger entscheidet, ergreift einen anspruchsvollen Beruf mit viel Verantwortung. In Absprache mit den behandelnden Ärzten führen Gesundheits- und Krankenpfleger medizinische Behandlungen wie Infusionen und Wundversorgung durch, assistieren bei Untersuchungen und operativen Eingriffen, betreuen und pflegen eigenverantwortlich Patienten im Krankenhaus oder in ambulanten Einrichtungen und sind dabei für die Betroffenen und ihre Angehörigen wichtige Ansprechpartner. Um den gestiegenen Anforderungen im Gesundheitswesen gerecht zu werden und die Nachwuchspflegekräfte noch besser auf die Herausforderungen des Berufsalltags vorzubereiten, ist am 01.01.2020 eine neue Pflegeausbildung in Kraft getreten. Nach dem Pflegeberufsreformgesetz (PflBRefG) werden die Ausbildungen als Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger zu einer neuen generalistischen Pflegeausbildung zusammengefasst, die zur Pflege von Menschen jeder Altersstufe in allen Versorgungsbereichen befähigt.
Vom Krankenschwester-Beruf zur Pflegefachfrau: Das Berufsbild des Gesundheits- und Krankenpflegers im Wandel
Wie stark sich die Anforderungen und Inhalte der Arbeit geändert haben, wird allein schon an den Berufsbezeichnungen sichtbar. Nannte man die Pflegefachkraft früher noch Krankenschwester bzw. Krankenpfleger wurde mit Einführung des neuen Krankenpflegegesetzes im Jahre 2004 und der damit einhergehenden Reformierung der Ausbildung der Beruf des Gesundheits- und Krankenpflegers geschaffen. Mit Zusammenlegung der bisherigen Ausbildungen in der Altenpflege, Krankenpflege und Kinderkrankenpflege zum 01.01.2020 ist ein neuer Ausbildungsberuf entstanden: Nach erfolgreichem Abschluss der generalistischen Pflegeausbildung dürfen sich die Absolventen als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann bezeichnen. Anerkannt wird der neue Abschluss nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten.
Ausbildung zur Pflegefachkraft: Voraussetzungen und Dauer
Aufgrund der demographischen Entwicklung steigen der Pflegebedarf und damit auch die Anforderungen an Jobs in der Pflege. Die Reform soll eine zeitgemäße, qualitativ hochwertige und zukunftsfähige Ausbildung bieten und anschließend mehr Einsatzmöglichkeiten und Entwicklungschancen, auch fürs Arbeiten über die Grenzen Deutschlands hinaus.
Voraussetzung für die Ausbildung als Krankenschwester oder Krankenpfleger bzw. Pflegefachkraft ist – neben einer guten körperlichen Konstitution und ausgeprägten charakterlichen Merkmalen wie Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen – die Mittlere Reife.
Zum beruflichen Ziel führt auch ein Hauptschulabschluss. In diesem Fall kann zunächst eine Ausbildung zum Pflegehelfer absolviert werden und anschließend die Ausbildung zur Pflegefachkraft, wobei ein Drittel der Ausbildungszeit angerechnet wird. Wer zusätzlich zum Hauptschulabschluss bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung vorzuweisen hat, kann sich ebenfalls für die Pflegeausbildung bewerben.
Die Gesundheits- und Krankenpfleger Ausbildung dauert in Vollzeit drei Jahre, kann aber auch in Teilzeit erfolgen. Die Ausbildungsdauer verlängert sich dann auf 5 Jahre. Wurde vorab bereits eine Ausbildung in einem Assistenz- oder Helferberuf abgeschlossen, kann die Ausbildungsdauer um ein Drittel verkürzt werden.
Im ersten und zweiten Ausbildungsjahr beziehen sich die Inhalte auf eine Versorgung in allen Bereichen. Dieser generalistische Ansatz kann nach bestandener Zwischenprüfung fortgeführt werden oder der Azubi wählt im dritten Ausbildungsjahr den Schwerpunkt Altenpflege oder Gesundheits- und Kinderkrankenpflege.
Entsprechende Auswahlmöglichkeiten stehen auch denjenigen offen, die ein Pflegestudium absolvieren. Das Studium dauert drei Jahre. Neben dem staatlich anerkannten Abschluss als Pflegefachkraft erwerben Absolventen zusätzlich den akademischen Grad Bachelor of Science (B. Sc.).
Generalistische Pflegeausbildung: Mehr Praxisbezug für Azubis
Die neue Pflegeausbildung erfolgt im theoretischen Unterricht an Pflegeschulen sowie mittels praktischer Einsätze in verschiedenen medizinischen Einrichtungen. Beispielsweise können diese Einsätze der Ausbildung im Krankenhaus absolviert werden. Den Ausbildungsvertrag schließt der Azubi mit dem Träger der praktischen Ausbildung. Dieser ist für die Qualität der gesamten praktischen Ausbildung verantwortlich und hat alle Praxiseinsätze an den verschiedenen Lernorten unter Einhaltung des Ausbildungsplans sicherzustellen. Der strukturierte Ausbildungsplan ist das Herzstück der generalistischen Pflegeausbildung und legt auch die theoretischen Lerninhalte fest, die an der Pflegeschule vermittelt werden.
Ebenfalls neu sind seit der Reform von 2020 sogenannte Vorbehaltsaufgaben, die eine Pflegefachkraft nun durchführen darf. Dazu zählen die
- Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs
- Organisation, Gestaltung und Steuerung der Pflegeprozesse
- Analyse, Sicherung und Weiterentwicklung der Pflege-Qualität
Diese Aufwertung des Pflegeberufs spiegelt die Bedeutung einer systematischen Strukturierung und Gestaltung der Pflege wider. Die neue Regelung gilt sowohl für künftige Fachkräfte als auch für bereits ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger sowie Altenpfleger.
Ausbildungsvergütung und Schulgeld
Die Höhe des Verdienstes einer angehenden Pflegekraft hängt vom Bundesland ab, sowie dem Träger der praktischen Ausbildung. In Einrichtungen des Öffentlichen Dienstes beträgt der monatliche Brutto-Verdienst gestaffelt nach Ausbildungsjahr zwischen 1.040 und 1.203 Euro. Bei privaten oder kirchlichen Trägern kann der Betrag abweichen. Die durch die Verbesserung der praktischen Ausbildung gestiegenen Aufwände für die Einrichtungen werden durch die einheitliche Finanzierung über Landesfonds gedeckt.
Nach dem neuen Pflegeberufegesetz darf auch von privaten Pflegeschulen kein Schulgeld erhoben werden. Alle Lehr- und Lernmittel müssen in ausreichendem Maße vorhanden sein und den Schülern kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Das Gleiche gilt für Fachliteratur, Apparaturen und Instrumente, die im Rahmen des praktischen Teils und für die Abschlussprüfungen notwendig sind.
Karriere im Westfälischen Gesundheitszentrum
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Gute Berufsaussichten als Pflegefachkraft
Der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in der Pflege wächst kontinuierlich – das gilt für den Nachwuchs ebenso wie für engagierte Gesundheits- und Krankenpfleger oder Krankenschwestern mit langjähriger Expertise. Entsprechend der Berufserfahrung und persönlicher Interessen bieten sich abwechslungsreiche Aufgabengebiete in
- Krankenhäusern und Fachkliniken
- Reha-Einrichtungen und Gesundheitszentren
- Pflegeheimen und ambulanten sozialen Diensten
Je nach Arbeitgeber und geltendem Tarifvertrag liegt nach bestandenem Pflegeexamen das Einstiegsgehalt eines Gesundheits- und Krankenpflegers zwischen etwa 2.000 bis 2.400 Euro brutto pro Monat. Hinzu kommen Zulagen für Nachtdienste und Wochenendschichten. Mit zunehmender Berufserfahrung und Verantwortung steigt das Gehalt.
Fort- und Weiterbildungen können zusätzliche Sprünge in Sachen Verdienst bringen. Zahlreiche Fachschulen und Akademien bietet berufsbegleitend Seminare und Aufstiegsweiterbildungen zum Fachkrankenpfleger in verschiedenen medizinischen Disziplinen, sowie zum Fachwirt in der Alten- und Krankenpflege oder im Gesundheitswesen an. Zudem eröffnen zahlreiche Studiengänge neue berufliche Perspektiven und attraktive Karrierechancen.
Beste Bedingungen und ein sicherer Arbeitsplatz: Gesundheits- und Krankenpfleger im Westfälischen Gesundheitszentrum
Wer als Krankenpfleger oder Krankenschwester im Krankenhaus beschäftigt ist, kennt die täglichen Herausforderungen bei der Betreuung von Patienten nur zu gut. Während der Arbeitsalltag im Akutbetrieb in verstärktem Maße von der Notfallversorgung geprägt ist, bieten Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation ganz andere Arbeitsbedingungen. Mehr Zeit für den Menschen, eine längerfristige Betreuung und verbindliche Dienstpläne sind nur einige der Vorteile für Gesundheits- und Krankenpfleger in einem modernen Reha-Unternehmen wie dem Westfälischen Gesundheitszentrum (WGZH). An den beiden Kurorten Bad Waldliesborn und Bad Sassendorf bieten wir ambulante und stationäre Prävention und Rehabilitation auf aktuellem wissenschaftlichem Niveau.
Zur Verstärkung unserer kompetenten interdisziplinären Teams suchen wir motivierte Gesundheits- und Krankenpfleger / Krankenschwestern in Vollzeit und Teilzeit. Als zertifiziertes familienfreundliches Unternehmen bieten wir verschiedene Arbeitszeitmodelle, um Beruf und Familie zu vereinbaren und eine gute Work-Life-Balance zu gewährleisten. Eine leistungsgerechte Vergütung mit attraktiven Zusatzleistungen ist für uns als einer der größten Arbeitgeber im Gesundheitswesen ebenso selbstverständlich wie die offene Kommunikation und die Förderung der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter.
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